Puristische Fassadengestaltung.

Das Haus der Familie Bücker-Hahn im münsterländischen Oelde besticht durch präzise geometrische Formen, harmonische Proportionen sowie seine puristische Fassadengestaltung. Die Highlights im Inneren sind die enorme Helligkeit sowie die ungewöhnliche Raumaufteilung.

„Das Spiel mit dem Volumen gibt dem Haus eine einzigartige Leichtigkeit“, sagt Oliver Spiekermann, Architekten Spiekermann, Beelen, über das schnörkellos moderne Haus, das aus einem als Kubus ausgebildeten Sockelgeschoss und dem darauf aufliegenden zentralen Hauptkörper besteht. Geprägt wird er durch senkrecht montierte zementgebundene Holzfaserplatten, die ihn in Gänze umschließen. Auch Dachflächen und die Dachterrasse sind damit versehen. Um die puristische Wirkung nicht zu stören, wurden selbst Fall- und Regenrohre in die Vorhangfassade integriert.

Die Paneele sind als hinterlüftete Fassade auf 24 cm Kalksandsteinmauerwerk von KS* montiert mit 14 cm Wärmedämmung. Der U-Wert als maßgebliche Einheit für den Wärmeschutz liegt bei nur 0,20 W/m2K.

Im Kontrast zur Holzfassade steht das weiß gestrichene Sockelgeschoss aus 17,5 cm Kalksandstein mit einem 18 cm Wärmedämmverbundsystem und einem U-Wert von ebenfalls 0,20 W/m2K. Der Kubus wird durch die aus ihm herauslaufende abgeschrägte Mauer erweitert. Sie schirmt das Grundstück vom Nachbargebäude ab.

Weitere konstruktive Details entsprechen dem Wunsch der Bauherrenfamilie nach größtmöglicher Privatheit. Zur Straßenseite sind nur dringend notwendige Fenster in der Fassade platziert und optisch dezent in Szene gesetzt. Diesem Konzept folgt auch der zur Straßenseite gerichtete frei schwebende Gebäudeteil, der mit seinem 30° Dachverlauf den Pkw-Stellplatz sowie den überdachten und verborgenen Eingangsbereich bildet.

Zur Gartenseite öffnen sich Erd- und Obergeschoss über die gesamte Raumbreite durch bodentiefe Panoramafenster und Schiebetüren. Sie sorgen für wohltuende Wärme und Helligkeit in den Räumen des 150 m2 großen Hauses. Aufeinander abstimmte Materiellen, reduzierte Details und passende Accessoires schaffen eine angenehme Atmosphäre. Weiß gestrichene Wände aus Kalksandstein, edler Kalkmarmorputz in den Bädern und Vinyl-Designfußböden mit Holzdekor in beiden Etagen vervollständigen den harmonischen Gesamteindruck.

Das Schlafzimmer, die Ankleide, das Gästezimmer, zwei Bäder sowie ein Büro befinden sich im Erdgeschoss. Die Idee der ungewöhnlichen Raumaufteilung erschließt sich umgehend beim Betreten des Obergeschosses, das über eine Faltwerktreppe erreicht wird. Weder Tür noch Wand trennen die großzügige Wohn-, Ess- und Kochlandschaft. Dem Bereich, in dem die Familie viel Lebenszeit verbringt, ist Enge unbekannt. Die sich anschließende 45 m2 große Veranda vergrößert den Raum noch. „Das ist unser Lieblingsplatz“, schwärmt die Bauherrin. Das wie ein Loungebereich angelegte Refugium ist dank der Fortsetzung der 30° Dachschräge einsehbar, gibt aber den Blick auf das 1.245 m2 große Grundstück und weit in die umgebende Landschaft frei.

Bauaufgabe
Wohnungsbau
Lage
Oelde
Architektur/Bauplanung
Architekten Spiekermann
Bauherr
Privat
Grundfläche
150.00m²
Fertigstellung
2017

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