Einmal im Jahr versammelt sich die gesamte Bandbreite der Immobilienbranche auf der EXPO REAL in München. Auch Rebekka Pottgüter und Rolf Mauer waren vor Ort – allerdings nicht allein. Sie trafen auf Carina Hahn und Lars Krauß, die Köpfe hinter dem Podcast „38 % Städte neu denken“, der die Stadt von morgen thematisiert. Was könnte da näher liegen, als Einfachheit auch mal durch die städtebauliche Brille zu betrachten und in einer gemeinsamen Folge darüber zu sprechen?
Während seines Architekturstudiums beschloss er, zur Abwechslung noch einmal etwas ganz anderes zu machen und fing parallel ein Studium der Philosophie an. Schnell stellte er fest, dass die Disziplinen mehr miteinander zu tun haben als vermutet. Heute ist Prof. Dr. Martin Düchs Architekt und Philosoph gleichermaßen und lehrt als Professor für Kulturwissenschaften, Theorie und Geschichte von Design und Architektur an der New Design University in St. Pölten, Österreich.
Der Gebäudetyp-e kam im Podcast „simplicity – einfach bauen“ schon mehrfach zur Sprache. Mit Andrea Gebhard geht es nun ins Detail: Was können Planer*innen tatsächlich von dem Vorstoß erwarten? Welche Änderungen sind auf juristischer Ebene nötig, um einfaches Bauen zu ermöglichen? Und wie reagiert die Politik eigentlich auf Forderungen der Architekt*innenschaft?
Mit der Frage „Wann haben wir eigentlich verlernt, richtig zu planen und zu bauen?“ fasst Dilek Ruf ihre kritische Betrachtung des Status Quo zusammen. Die Gründerin von BBU.Projekt Architekten ist bestrebt, die Diskussion um Suffizienz und ihren Stellenwert in der Architektur auf eine breitere Basis zu stellen. „Ohne eine wohlüberlegte Perspektive und einen realitätsnahen Maßstab im Kontext von Bauwerks- und Grundstruktur laufen wir Gefahr, uns in jeglichen Bauprojekten in Sackgassen zu verlieren“, ist die Landesvorsitzende des BDA in Niedersachsen überzeugt.
High oder Low Tech? Für Prof. Elisabeth Endres stellt sich die Frage eigentlich nicht: Aus Erfahrung weiß sie, wie komplex Gebäudetechnik sein kann und plädiert in der neuesten Folge von „simplicity – einfach bauen“ deutlich für Einfachheit. „Low Tech fängt aber bereits bei der Konstruktion an. Hier muss man die Leistung der Architektur erhöhen, um die technischen Systeme reduzieren zu können“, ist die Architektin und Leiterin des Instituts für Bauklimatik und Energie der Architektur der TU Braunschweig überzeugt.
Viel ist gesprochen worden über die Häuser in Bad Aibling und über Florian Nagler, den Kopf dahinter. Das Forschungsprojekt vereint wissenschaftliche Arbeit mit der Schaffung von praktikablem Wohnraum. Vielfach ausgezeichnet, brachten die drei Gebäude das Thema Einfachheit im Bau über den Fachdiskurs hinaus auch in die Tagespresse. Nun reden Rebekka Pottgüter und Rolf Mauer in der elften Folge von „simplicity – einfach bauen“ nicht über, sondern mit dem Architekten und Professor Florian Nagler.
Mag ihre Jobbeschreibung auch zunächst recht kompliziert klingen, so ist der dahinterliegende Auftrag eigentlich ziemlich naheliegend: Helga Kühnhenrich leitet das Referat WB 3 – Forschung im Bauwesen beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR). Kurz gesagt schaffen ihr Team und sie die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Suche nach zukunftsfähigen Innovationen in der Bauwirtschaft. Wo die Herausforderungen liegen und warum ein Mehr an Technik allein keine Probleme löst, diskutiert sie in der zehnten Folge von „simplicity – einfach bauen“ mit Rebekka Pottgüter und Rolf Mauer.
Kaum ein Name steht so sehr für die Verknüpfung von großen Bauprojekten und dem Streben nach Nachhaltigkeit wie der von Werner Sobek. Das gleichnamige Architektur- und Ingenieurbüro ist weltweit mit Dependancen vertreten, seit Anfang 2022 auch in Kopenhagen. Geleitet wird die Niederlassung von Stefanie Weidner, die darüber hinaus als Director Sustainability Strategies maßgeblich an der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens beteiligt ist.
Von Arno Lederer bis Annabelle von Reutern, Christine Lemaitre bis Dietmar Eberle: Die ersten sieben Folgen von „Simplicity – einfach bauen“ vereinen bekannte Namen, vor allem aber vielfältige Positionen und Lösungsansätze zum Thema Einfachheit am Bau und in der Architektur. Bevor es mit der zweiten Staffel des Podcasts weitergeht, ordnen die Moderator*innen das bisher Gehörte ein und erzählen, welche Argumente sie bislang am meisten überrascht und begeistert haben.
Dr. Christine Lemaitre ist überzeugt: viel zu lange sei man im Bau und der Architektur davon ausgegangen, dass Ressourcen und Energie unendlich seien. Als geschäftsführende Vorständin der DGNB e.V. ist sie eine der prominentesten Persönlichkeiten, wenn es darum geht, den „Jahrzehnten der Fehlentwicklung“ alternative Ansätze und nachhaltige Gestaltungsprinzipien entgegenzustellen.