Der Altbau von morgen
Dabei stehen wir vor einem Generationswechsel: Häuser aus der Nachkriegszeit machen den Großteil des deutschen Gebäudebestandes aus und wir sollten uns die Frage stellen, wie wir mit diesem „Altbau von morgen“ umgehen wollen. Unsere Antwort darauf haben wir schon gefunden und bereits an und mit Gebäuden unterschiedlichsten Alters gearbeitet, die zwischen 1888 und den 1980ern entstanden sind.
Das Haus, das Bruno Lambart 1955 für seine Familie und sich im Düsseldorfer Zooviertel gebaut hat, ist ein gutes Beispiel für die architektonische Qualität und baukulturelle Relevanz, die hier schlummert. Trotz seiner großflächigen straßenseitigen Verglasung, die seinerzeit geradezu revolutionär war, ist das Gebäude insgesamt recht schlicht und zurückhaltend gestaltet – nicht gerade das, was die meisten architektonischen Laiinnen und Laien auf den ersten Blick als baulich wertvoll erkennen dürften. Vermittelt man aber die Geschichte des Gebäudes und seiner Bewohner*innen – legt also die goldene Energie frei – kann man unserer Erfahrung nach schnell Begeisterung wecken. Nimmt man dazu noch die solide Substanz und zeitlose, durchdachte Grundrisse, kommt ein echtes Juwel zum Vorschein.