Grundsätzlich sollte das Weiterbauen von Bestehendem an die Stelle von voreiligem Abriss und Neubau treten, erklärte Prof. Dr. Christoph Grafe, der an der Uni Wuppertal Architekturtheorie und -geschichte lehrt. „Wenn es wahr ist, dass in einer endlichen Welt ein ‚Weiter so‘ schlicht unmöglich ist, dann ist die Weigerung ein erster Schritt zur Umkehr: zum Denken und Bauen aus dem, was schon da ist, zum inspirierten, pragmatischen, kreativen Weiterbauen,“ führte er weiter aus. Und für Carlo Sporkman stand fest: „Wir brauchen dringend ein Umdenken in den Köpfen. Etwas Altes, das modernisiert wird, sollte als genauso wertvoll betrachtet werden wie etwas Neues.“ Ein solches Umdenken in der Bevölkerung könne dazu beitragen, dass der Bestand als wertvolle Ressource wahrgenommen und damit anders bewertet und gepflegt würde, pflichtete Kathrin Albrecht bei.
Mehr Materialoffenheit und Experimentierfreude
Da sich das technologische Spielfeld inzwischen geändert habe, sollten auch Konstruktionen und Baustoffe, die bisher klar getrennt betrachtet wurden, gegebenenfalls miteinander kombiniert werden.