Christoph Höhne erläutert: „Das untere Geschoss ist das sogenannte Souterrain oder Kellergeschoss des Hauses. Der Bauherr hatte dort von Anfang an die Vision von unverputzten Kalksandsteinwänden, wie sie oft in Kellerräumen zu finden sind.“ Und tatsächlich kommt der Kalksandstein hier sowohl in seiner tragenden Funktion als Wand zum Einsatz als auch als gestalterisches Element. Die Idee war, den Kalksandstein im Innenraum sichtbar zu machen, um Farbe und Textur hervorzuheben. So bestehen die tragenden Wände auf der unteren Ebene, direkt unterhalb der Galerie, aus dünnformatigem Kalksandstein, der im wilden Verband und mit heller Verfugung vermauert wurde. Ihre Wirkung entfaltet sich dabei sowohl im Wohnbereich als auch auf ihrer Rückseite zum Schlafzimmer hin. Auf beiden Seiten wird sie durch eine speziell konzipierte Beleuchtung inszeniert. Dazu liegt auf der Kalksandsteinwand ein Streiflicht, das durch dicht an der Wand positionierte Boden- und Deckenleuchten erzeugt wird. Dieses Lichtarrangement macht das Relief der Wand mit den schmalen Steinen erlebbar. Nach dem Mauern wurde zudem keinerlei Oberflächenbehandlung vorgenommen, und durch den wilden Verband entfiel eine strenge Planung des Fugenbildes. Christoph Höhne berichtet: „Der Maurer hatte sichtlich Freude an seiner Arbeit. Er sagte, dass Aufgaben wie diese eher selten seien, da meist die Wände einfach verputzt würden.“ Der Architekt Christoph Höhne und die Bauherren haben sich bewusst entschieden, die Materialien des Hauses in ihrer ursprünglichen Optik und Haptik zu präsentieren. Ob es nun Kalksandstein, Betonoberflächen, Holzfußböden oder gezunderter Stahl für den Kamin und die Handläufe sind – ihre natürlichen Farben setzen die Akzente im Raum. Diese materialorientierte Herangehensweise unterstreicht einen allgemeinen Trend unter Architektinnen und Architekten: die Hinwendung zur sogenannten Materialgerechtigkeit. Dabei geht es darum, Materialien in ihrer authentischen Beschaffenheit zu präsentieren, statt sie zu verstecken oder zu überdecken. Dies unterstreicht nicht nur die natürliche Schönheit der Materialien, sondern fördert auch einen bewussten Umgang mit Ressourcen.
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