Ein nachhaltiges Wohnquartier: Viel Grün ersetzt Grau

Jahrzehntelang prägten große Firmen wie Quelle den Stadtteil im Nürnberger Westen. Eine starke Verdichtung, Gewerbe und Wohnen in direkter Nachbarschaft zeichneten den Ort aus. Seit der Insolvenz des Unternehmens im Jahr 2009 ist das ehemalige Quelle-Firmengebäude – das zweitgrößte leerstehende Gebäude in Deutschland – ungenutzt. Und auch die angrenzenden Mitarbeiter-Parkplatzflächen von rund einem Hektar Größe waren eine funktionslose, graue Asphaltwüste. Vor einigen Jahren entschied sich die Stadt Nürnberg, die Weststadt aufzuwerten und die Brachflächen nachhaltig zu nutzen. So entstand auf einem Abschnitt des Quelle-Parkplatzes ein grüner Quartierspark. Ein Ort, der für die Bewohner eine qualitativ hochwertige Naherholungsfläche schafft. Die großflächige Entsiegelung der ehemaligen Asphaltflächen und die Bepflanzung der neu gewonnenen Flächen tragen zu einer deutlichen Verbesserung des innerstädtischen Klimas bei.

In zwei Bauabschnitten wurden hier insgesamt 360 hochwertige Wohnungen von 34 bis über 160 m² Größe mit Balkonen, kleinen Gärten und großzügigen Dachterrassen geplant: 110 geförderte Mietwohnungen, 70 freifinanzierte Mietwohnungen und 180 Zwei- bis Fünf-Zimmer-Eigentumswohnungen bieten ab sofort hochwertigen Wohnraum für Familien, Singles und Paare. Die flexiblen Grundrisse lassen sich an die jeweilige Lebenssituation anpassen: „Wohnungsneubauten müssen zukünftig noch nachhaltiger gestaltet werden um lebenswerte, lebendige Quartiere zu schaffen. Dabei darf man die unterschiedlichsten Lebensentwürfe der Menschen nicht außer Acht lassen“, berichtet Wolfgang Grytz. „Trotz der Verdichtung wollten wir ein attraktives und gesundes Wohnen ermöglichen.“

Zeitlose Architektur und viel Grün

Die im 2. Abschnitt errichteten klaren, gradlinigen Neubauten mit variierenden Geschosshöhen bilden den Rahmen für das Grundstück durch eine für Nürnbergs Innenstadt typische Blockrandbebauung. Durch Höhenversätze sowie Vor- und Rücksprünge bleibt die Struktur der einzelnen Gebäude, genau wie die Hauseingänge, klar ablesbar. Die zeitlose Architektur orientiert sich an der Bautypologie und Höhe der nachbarschaftlichen Gebäude. Durch hochwertige Detailausführungen, Öffnungen in den Fassaden, die den Blick in die großen, begrünten Innenhöfe gewähren und Variationen der Farbgebung, nehmen die Neubauten wie selbstverständlich ihren Platz im Stadtgefüge ein. Die Hauptbaukörper sind im weißen Farbton gehalten. Die etwas höheren Gelenkkörper wurden farblich grau abgesetzt.

Das Besondere hierbei ist die zielgenaue und kostensparende Trennung in Bauteilschichten. Dadurch lassen sich die Außenwände aus Kalksandstein problemlos an die jeweiligen Anforderungen anpassen. Zielkonflikte zwischen Wärmeschutz und anderen Anforderungen wie Statik, Schall- und Brandschutz werden vermieden. „Wir haben uns aus verschiedensten Gründen für Kalksandstein von KS-ORIGINAL entschieden“, berichtet Wolfgang Grytz. „Kalksandstein ist ein recyclingfähiges Produkt aus natürlichen Rohstoffen, das regional gefertigt wird. Der massive Stein ermöglicht uns ein wirtschaftlich optimiertes, flächensparendes Bauen, besitz eine hohe Tragfähigkeit und ist in punkto Schall- und Lärmschutz sowie dem hohen baulichen Brandschutz besonders gut aufgestellt.“